Wer in den letzten Jahren auch nur im Entferntesten mit der Organisation von öffentlichen Verwaltungen zu tun hatte, wird diesen Begriff sicher bereits kennen: New Public Management oder kurz NPM. Neben vielbeachteten Themenfeldern wie Controllingmaßnahmen, einem ausführlichen Berichtswesen sowie einem konsequenten Prozess- und Qualitätsmanagement liegt der Fokus jedoch verhältnismäßig selten darauf, inwieweit das Personal für die anstehenden Aufgaben gerüstet ist. Der Erfolg kommunalen Handelns ist heute mehr denn je von der Qualifikation und Motivation der jeweiligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abhängig. Erfolgreiche Personalauswahl und strategische Personalentwicklung (PE) sind deswegen auch in einer Verwaltung zentrale Aufgaben.

Eine grundlegende Frage, die sich bei der Personalsuche und –auswahl stellt ist die, welche Kompetenzen von Bedeutung sind für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in kommunalen Verwaltungen. Da es zu diesem Thema nur geringe Vorgaben durch Bundes- oder Landesrichtlinien gibt, liegt der größte Teil der Ausgestaltung somit bei den Kommunen selbst. Um die verschiedenen benötigten Kompetenzen greifbar zu machen und um aus diesen Ergebnissen ein Kompetenzmodell für die öffentliche Verwaltung erstellen zu können, wurden unter der fachlichen Leitung von Prof. Dr. Stefan Etzel von pro facts assessment & training im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit die Stellenanzeigen von deutschen Kommunen ausgewertet. Diese wurden nach wiederkehrenden Formulierungen von erforderlichen Fähigkeiten und Kompetenzen untersucht.

Hierbei stellte sich heraus, dass die mit Abstand am häufigsten genannten Kriterien die Begriffe Selbständigkeit (in 53% der untersuchten Stellenanzeigen gefunden) sowie Teamfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit (je 48%) waren und somit durchschnittlich in jeder zweiten Stellenanzeige zu finden waren. In Anbetracht der Tatsache, dass ein beachtlicher Anteil der ausschreibenden Kommunen ihre Stellenausschreibungen fast ausschließlich auf die Nennung fachlicher Erfordernisse und Berufserfahrungen beschränkte, zeigen diese Zahlen bereits die immense Bedeutung, die diese Kompetenzen aus Sicht des Arbeitgebers bei der Arbeit in der kommunalen Verwaltung einnehmen. Ebenfalls häufig genannt – wenn auch z.T. mehr für Ausschreibungen im höheren oder gehobenen Dienst – wurden die Erfordernisse Verhandlungsgeschick (37%), Kooperationsfähigkeit, Engagement bzw. Einsatzbereitschaft (je 36%), Entscheidungsfähigkeit (31%) sowie Belastbarkeit, Organisationsfähigkeit und Durchsetzungsvermögen (je 29%). Weiterhin - gerade im Zuge des New Public Management - interessant ist die Forderung nach einer Kunden- bzw. Dienstleistungsorientierung (27%), Konfliktfähigkeit (26%) und Zielorientierung (18%).

Aus diesen Erkenntnissen wurde anschließend – unter Zuhilfenahme des umfassenden Kompetenzpools sowie der langjährigen diagnostischen Erfahrung von pro facts assessment & training – ein speziell auf die kommunale Verwaltung ausgelegtes Kompetenzmodell herausgearbeitet, welches nunmehr die Grundlage für die NPM-Services von pro facts assessment & training bildet. Das Kompetenzmodell umfasst insgesamt neun Kompetenzdimensionen in den Bereichen Soziale Kompetenzen, Persönliche Kompetenzen sowie Managementkompetenzen und kann durch die Erweiterung um den Bereich Führungskompetenzen auch die Erfordernisse an leitungsverantwortliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abbilden.

Ausgehend von diesem Kompetenzmodell wurden für die unterschiedlichen Anwendungsbereiche der Personalselektion und der Personalentwicklung zwei verschiedene Verfahren entwickelt, die speziell auf die Bedürfnisse der kommunalen Verwaltung ausgerichtet sind. Unter der Überschrift „Fit for New Public Management“ wurden daher ein Online Assessment und ein 360°-Feedback konzipiert.

Das pro facts Online Assessment für die kommunale Verwaltung ist hierbei nicht nur ein diagnostisch fundiertes, sondern zugleich ein ökonomisch sehr effektives und effizientes Instrument für die Bewerberauswahl. Die Bewerber bearbeiten in der Rolle eines Mitarbeiters bzw. einer Mitarbeiterin einer öffentlichen Verwaltung realistische Situationen aus dem Berufsalltag am PC, die an den Dimensionen des Kompetenzmodells orientiert sind. Die Interessenten können sich also bereits während der Bewerbungsphase konkret mit zukünftigen Anforderungen auseinandersetzen. Sie werden mit Hilfe des standardisierten, internetgestützten Verfahrens objektiv beurteilt und die Kommune kann anhand messgenauer und valider Ergebnisse treffsichere Auswahlentscheidungen fällen. Nicht nur bei höheren Bewerberzahlen ist diese Auswahlmethode eine effiziente Systematik zur Vorselektion.

Auch die Personalentwicklung sollte ihre PE-Maßnahmen unbedingt am vereinbarten Kompetenzmodell ausrichten, um eine stringente Beurteilung anhand vergleichbarer Anforderungen für Bewerber und Mitarbeiter zu gewährleisten. Durch den Einsatz des 360°-Feedbacks der Firma pro facts assessment & training können mittels Einbeziehung von Beurteilungen von der Fokusperson sowie verschiedener Vorgesetzter, Kollegen, Mitarbeiter und Kooperationspartner anonyme Beurteilungen einer Fokusperson auf der Basis des beschriebenen Kompetenzmodells vorgenommen werden. Die Rückmeldungen bilden dann eine gute und systematische Grundlage für die Einleitung gezielter Personalentwicklungsmaßnahmen und eines individuellen Coachings.

Für weitere Informationen zum Thema stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von pro facts assessment & training gerne über die Mailadresse npm_personalauswahl@profacts.de zur Verfügung.